Schlagwort-Archive: Islam

Iranische Karikaturistin zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt

iranAtena Farghadani wurde von einem Schnellgericht zu 12 Jahren und 9 Monaten Zuchthaus verurteilt, weil sie durch ihre Cartoons die iranische Mullah-Regierung verunglimpft hätte. Da sie sich nach dem Prozess mit einem Händedruck von ihrem Anwalt verabschiedete wird ihre Strafe erhöht werden. Händeschütteln zwischen Mann und Frau steht im Iran unter Strafe. Es gilt als unzüchtige Handlung.

Frankreich: Zu viel Sprachunterricht verhindert soziale Gleichheit

Frankfreichs Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem findet den bilingualen Unterricht in der Mittelstufe der Staatsschulen (Klassen 6 – 9) und das verstärkte Sprachangebot in den sogenannten Europaklassen elitär. Der bilinguale Unterricht ab Klasse 6 mit Deutsch oder Englisch erfreut sich großer Beliebtheit bei Eltern in bürgerlichen Wohngebieten. Diese „soziale Segregation“ will die Ministerin nicht länger dulden. Die Klassen werden gestrichen. Dafür soll es in der Grundschule schon ein Fremdsprachenangebot geben, allerdings nicht durch dafür ausgebildete Lehrer.

So wird also ab 2016 der Deutschunterricht in Frankreich stark gekürzt werden. Die Zahl der Schüler, die Deutsch lernen, war gerade erst, nach langer Stagnation, gestiegen. Sie liegt bei ca. 15%. Nicht alle Parteifreunde der Sozialistin sind glücklich über die Entscheidung.

Im Pariser Goethe-Institut sieht man einen Verstoß gegen den deutsch-französischen Elysée-Vertrag von 2013, in dem sich die beiden Regierungen gegenseitig weitere Sprachförderung versprochen hatten.

Als nächstem soll es dann Griechisch und Latein an den Kragen gehen. In Frankreichs Schulsystem wird seit längerem „nach unten“ nivelliert. So wurden Schüler in der Mittelstufe unabhängig von den Leistungen versetzt, 80% der Schüler/-innen erhalten das Abitur, die Zahl der Bewerbungen für eine berufliche Ausbildung ist stark gesunken.

Update 8.5.: Auch Präsident Hollande bezeichnet das Lernen von Deutsch, Latein und Griechisch als „Partikularinteresse“. Er steht hinter dem Vorschlag seiner Bildungsministerin, die elitären Europaklassen und den bilingualen Unterricht abzuschaffen.

Ganz nebenbei: Die Geschichte des Islam wird Pflichtthema im Geschichtsunterricht. die Geschichte des Christentums wird Wahlthema. „Houellebecq wird sich freuen“, sagen manche Franzosen.

Nachtrag: Bemerkenswert, was Michaela Wiegel in der FAS v. 24.5.15 nach einem Besuch bei Frau Vallaud-Belkacem berichtet.

Das Bildungsministerium befindet sich, wie in Frankreich für Regierungsbehörden typisch, in einem hochherrschaftlichen Stadtschloss.

Die Ministerin, die elitäre Elemente der Mittelstufe wie verstärkten Deutsch- und Englischunterricht sowie die alten Sprachen ausmerzen will, wurde selbst von Lehrern, die sie fördern wollten, in eine Deutschklasse geschickt. Sie war dort erfolgreich. Sie bekam diese Bildungschance als Kind einer marokanischen Einwandererfamilie.

Die Ministerin will durch die Abschaffung verhindern, dass sich soziale Ungleichheit in der Schule dadurch reproduziert, dass vor allem Kinder aus bürgerlichen Schichten die elitären Angebote des Collège warhnehmen. Sie selbst wohnt mit ihrem Mann und drei Kindern im teuersten Pariser Arrondissement. In den Schulen dieses Viertels herrscht eine Form der sozialen Gleichheit, die die sozialistische Politikerin eigentlich nicht gozutieren dürfte. Aber man kennt das von hessischen Sozialdemokratinnen, die zwar  Gesamtschulen einfühten, die eigenen Kinder aber lieber aufs Gymnasium schickten.

Die Abschaffung der bilingualen Klassen und der alten Sprachen ist anscheinend nicht das einzige umstrittene Projekt. Die nach eigenen Angaben gläubige Muslima will die Familienförderung für heterosexuelle Paar reduzieren. In den Lehrbüchern solle bei historischen Persönlichkeiten die sexuelle Orientierung, zumindest sofern sie nicht heterosexuell war, angegeben werden. In den Grundschulen wollte sie die Gendertheorie auf dem Lehrplan haben. (Das wird nach Protesten inzwischen nicht mehr verfolgt.)

Mit Elitenbildung durch Nepotismus hat Frau Vallaud-Belkacem anscheinend keine Probleme: Präsident Hollande hat Segolène Royal, seine Ex-Lebensgefährtin und Mutter seiner vier Kinder, zur Ministerin für Umwelt und Energie ernannt, ihre engste Mitarbeiterin Najat Vallaud-Belkacem zur Erziehungsministerin. Letztere ist mit dem Kabinettschef des Präsidenten verheiratet.

Siehe auch hier!

Update 22.1.16: Ministerin Vallaud-Belkacem will nunmehr 70% des Deutschunterrichts in den bilingualen Klassen erhalten. Auch will sie mehr Deutschlehrer einstellen.

Was bringt das Kopftuchurteil für die Schulen?

Voraussichtlich nichts Gutes. Denn das BVerfG hat feinsinnig zwischen genereller Erlaubnis und Verbot im Einzelfall unterschieden. Generell könne der Staat emanzipierten, studierten jungen Frauen ihre individuelle Entscheidung für das Schamtuch nicht zum beruflichen Nachteil auslegen. Wenn die Kopfbedeckung wider Erwarten aber den Schulfrieden störe, müsse auf örtlicher Ebene gehandelt werden. Fein, ein Grund mehr, nicht mehr Schulleiter zu werden. Die Kollateralschäden sind absehbar: Weiterlesen

Auch Schwimmen gehört zu Deutschland

Bis zum Alter von 12 Jahren muss eine muslimische Schülerin am koedukativen Schwimmunterricht teilnehmen, sagt das Oberverwaltungsgericht Bremen.

Siehe SchulSpiegel

Nachtrag 27.6.12: Weitaus gravierender ist das Zweitinstanzurteil des LG Köln, das die Beschneidung minderjähriger Jungen aus religiösen Gründen unter Strafe stellt. Das Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit überwöge das Erziehungsrecht der Eltern. Erst später könne es selbst über seine Religionszugehörigkeit und damit auch über eine Beschneidung entscheiden.

Der Zentralrat der Juden ist empört. Der Zentralrat der Muslime prüft noch.

Nachtrag 21.11.12: Deutsches Gericht zwingt muslimischen Schüler zum koedukativen Schwimmunterricht.

Digitaler Mob: 25000 haben den „Like-Button“ gedrückt

und fordern so auf Facebook den Tod eines saudischen Mohammed-Kritikers, berichtet SPIEGELonline. Den Blogger retten wollen bisher nur 5000 Facebookfreunde.

Was bin ich froh, dass ich dieser „Gemeinschaft“ nicht mehr angehöre.

Update 1.4.12: Der in Emden zuerst des Mordes an einem Kind Verdächtigte wäre dank der Mobilisierung der Massen durch die social media fast gelyncht worden.

Ein gutes neues Jahr! Auch für Sabatina James

wünscht Basedow.

Auch im 248. Jahr nach Johann Bernhard Basedows Forderung, alle Schulen sollten eine Bibliothek haben, verlieren wir das Ziel nicht aus den Augen.

Ich wünsche Sabatina James ein gutes, sicheres und gesundes neues Jahr. Sie trat vom Islam zum Christentum über und wird daher mit dem Tod bedroht. Die Pakistanerin lebt versteckt in Deutschland und will in die USA gehen.

(Auf Youtube gibt es u. a. dieses Interview mit ihr. Ein podcast beim BR. Funktioniert auch ohne iTunes.)

Schulbuchzensur in der Schweiz: Kein Schweinchenfleisch im Mathebuch

In USA kursiert die Annahme, dass Urmenschen schwarze Badehosen oder Bikinis getragen haben müssen. Denn in den Büchern über die Urzeit, die in amerikanischen Schulbibliotheken stehen, sind bestimmte Körperzonen der abgebildeten Urmenschen mit schwarzem Stift übermalt. Meist von von der fürsorglichen  Schulbibliothekarin selbst, die keinen Ärger mit dem Schulleiter oder den Eltern haben will.

Nun gibt es Ähnliches aus der Schweiz zu vermelden:

„An einer Aargauer Schule mussten alle Glücks-Schweinchen in einem Mathematik-Buch für die Primarschule überklebt werden, weil es von Eltern islamischen Glaubens massiven Protest hagelte. Ein unreines Tier habe in einem Schulbuch nichts zu suchen. Dass die Schulkantine schon längst kein Schweinefleisch mehr anbietet, ist selbstverständlich. Auch Weihnachtsfeiern werden an Schulen in der ganzen Schweiz in Frage gestellt, weil sich islamische Kinder nicht an Feiern von Ungläubigen beteiligen dürfen.“ Das berichtet die Neue Zürcher Zeitung.