Ich war Lehrer für Geschichte und Politik (und wie üblich einige weitere Fächer), Klassenlehrer in Förderstufe, Hauptschule, Realschule und Gymnasium, Fachvorsteher, Personalrat, Lehrerausbilder, in der Schulaufsicht, in einem Lehrerfortbildungsinstitut (HILf) und einem Bildungsplanungsinstitut (HIBS) tätig, Fachberater für Schulbibliotheken beim Hessischen Kultusministerium sowie Schulleiter. In drei der vier Schulen, an denen ich gearbeitet habe, richtete ich Schulbibliotheken ein. (Die vierte hatte schon eine.)
1987 gründete ich zusammen mit Freunden die Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen (LAG). Viele Jahre war ich deren Vorsitzender und bin jetzt „Ehrenvorsitzender“.
Nach 37 Jahren Schule zog ich
nach Potsdam um.
Dort gab ich den Anstoß zur Gründung der AG der Schulbibliotheken in Berlin und Brandenburg (AGSBB). Jetzt finden auch hier Schulbibliothekstage und der Wettbewerb „Schulbibliothek des Jahres“ statt.
In diesem Weblog möchte ich
- mit Informationen und Meinungen, mit Kritik und Lob zum Entstehen einer Schulbibliothekskultur in Hessen und Deutschland beitragen,
- meinen Frust loswerden, wenn ich die positive Entwicklung in anderen Staaten sehe.
- mich auch zu Schule insgesamt äußern. Die Schulbibliothek ist schließlich eine pädagogische Einrichtung und ein Teil von Schule.
- Als ehemaliger Geschichts- und Politiklehrer und engagierter Staatsbürger erlebe ich in Potsdam die Gegenwart vieler Zeiten. Auch dazu mache Anmerkungen.
- Der Weblog (vom Duden erlaubte Nebenform) ist auch mein Archiv.
„Basedow1764“ scheint der einzige deutschsprachige Schulbibliotheksblog zu sein, der sich dem Thema umfassend widmet und nicht eine bestimmte Schulbibliothek zum Schwerpunkt hat. Zudem betrachtet hier ein Lehrer Schulbibliotheken aus der Sicht des Schulpraktikers.
Die älteste Forderung, Schulbibliotheken zu gründen, habe ich bei dem Theologen und Schulreformer Johann Bernhard Basedow (1724 – 1790) gefunden. Daher der Name dieses Weblogs.

Wikimedia Commons
Basedow, Sohn eines Perückenmachers, Großvater des Arztes Carl Adolph von Basedow, kam als Diener in die Praxis eines Landarztes, der seine Fähigkeiten erkannte und förderte. Er besuchte das Johanneum in Hamburg, nahm anschließend ein Studium der Theologie auf. 1752 verfasste Basedow eine Dissertation über seine Unterrichtsmethodik, wurde im folgenden Jahr Professor an der Ritterakademie in Soroe (Dänemark), wegen seiner Kritik an der Regierung jedoch 1761 an das Gymnasium Altona strafversetzt (Altona gehörte damals zu Dänemark). Er forderte u. a. öffentliche Schulen, Schulbibliotheken, Lehrerseminare und überkonfessionellen Religionsunterricht. 1771 berief der Fürst von Anhalt-Dessau Basedow nach Dessau, wo er dessen Reformbemühungen unterstützen sollte. 1774 wurde dort das Philanthropin, eine Musterschule, gegründet, dessen Leiter Basedow wurde.
Werke u.a.: Vorstellung an Menschenfreunde (1768), Methodenbuch (1770), Elementarwerk (4 Bde., 1774). Nach: www.knerger.de/Die_Personen/die_personen.html
Zum Inhalt des Blogs gehören insbesondere:
- Lesetipps aus der Jugendliteratur
- Praxistipps rund um die Schulbibliothek und die schulische Leseförderung
- Computer, Internet und neue Medien in Schule und Schulbibliothek
- Hinweise auf interessante Entwicklungen (vor allem) im angelsächsischen Schulbibliothekswesen
Im Zusammenhang mit dem Weblog entstand das Schulbibliotheks-Wiki, ein digitales Nachschlagewerk.
Im Laufe der Jahre ist einiges an Vorträgen, Workshops und Aufsätzen zusammengekommen. Zum Abschluss wird es ein kleines Buch sein:
Die Schulbibliothek. Außen vor, statt mitten drin. Wie Lernen in Schulbibliotheken die Schulqualität steigern kann und warum es in Deutschland so schlecht funktioniert.
(erscheint im Winter 2012/13; mit Beiträgen u. a. von Hans Günther Brée und Dr. Markus Fritz)
Sehr geehrter Herr Schlamp,
im Rahmen des Onlinekurses Bibliothek2009 stürzte ich in dieses Thema: Schulbibliotheken in Deutschland.
Neben einem Streit zwischen Institutionen, den ich ausmachen konnte, der mir aber nicht erklärlich ist(und auch nicht erklärt wird, obwohl ich darum bat), habe ich durch die Lektion 5 nun wohl den Boden der Realität erreicht, denn ich suchte nach vernetzten Schulbibliotheken. Da gibt es nichts. Und wenn man nach Blogs in diesem Bereich sucht, kommen nur immer Sie.
Ok, das habe ich verstanden. Da ist nichts anderes.
Ich weiß nun nicht, wie viele (Schulbibliotheks-)Neulinge in diesen Kursen
schon auftauchten und wieder verschwanden.
Doch ist es absolut entmutigend, wie mit einem Neuen hier umgegangen wird.
Ihr erster Beitrag war sicher gedacht als Ermutigung. Ich wusste ja gar nicht, wer Sie sind.(Na, das stimmt nicht, denn ich arbeite mit einer Schwester einer Ihrer Schülerinnen zusammen und die schwärmt immer noch :))
Also, ich wusste nicht was für eine bedeutende und einsame Position Sie hier im Web2.0 haben. Und etwas zu schreiben, worüber ich nun gar keine Einschätzung habe, tut mir auch nicht gut. Wenn ich aber mal eine winzige Nummer zwei werden soll, dann geht es nur so, wie ich es kann. Mit der Sprache und den Themen und den Versuchen „mitzumachen“. Das kommt vielleicht nicht oder noch nicht gut an, mehr geht aber noch nicht. ich muss ja erst einmal begreifen! Bisher dachte ich, ich bin alleine doof. Nun sehe ich, es gibt gar nichts anderes zu Schulbibliotheken. Also seien Sie mal nicht so und lassen mich mitmachen. Ich (50!)komme übrigens aus Berlin, meine Mutter (Jahrgang 23) aus Gelnhausen. Die Gegenbewegung zu Ihrem Ortswechsel. Eine interessante deutsch- deutsche Geschichte, die ihre Spuren in uns allen hinterlassen hat.
Versuchen Sie bitte nachzuvollziehen, dass man nur mehr werden kann, wenn man andere akzeptiert. Einen zweiten basedow brauchen wir nicht. Den gibt es schon. Wollen wir ein Netz bilden, dann werde ich nur ein kleiner Knoten, doch auch die sind wichtig.
Hallo wedernoch, ich freue mich, dass Sie mir so ausführlich schreiben. Zumal da noch eine ehemalige Schülerin von mir auftaucht. Richtig geheimnisvoll. Ich habe nicht den geringsten „Verdacht“.
Allerdings verstehe ich nicht alles.
Was entmutigt Sie?
Gerne lasse ich Sie mitmachen, aber wobei?
Sie haben Recht, dass es zu wenig Vernetzung gibt.
Die LAG versucht in Hessen seit vielen Jahren eine Vernetzung hinzukriegen. Der Hessische Schulbibliothekstag und die mailing list hids sind Bausteine dafür. In der LAG sind zweihundert von 2000 hessischen Schulen Mitglied, der hids hat ca. 110 Abonnenten.
Ein weiterer Schulbibliotheksweblog und ein intensiver Austausch würden mich freuen.
GS