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Finnlands Lehrer verlassen sich nicht auf Technologie

Die amerikanische Erziehungswissenschaftlerin Diane Ravitch zitiert in ihrem Blog einen Bericht auf politico.com über Finnlands Schulen. Darin wird mit Erstaunen festgestellt, dass Unterrichtstechnologie in den Schulen keine große Rolle spielt. Das wichtigste sei nach wie vor, exzellent ausgebildete Lehrer in die Schulen zu bringen.

In den USA werden Milliarden für digitale Technik – Computer, Notebooks, Tablets, Smartboards – ausgegeben, ohne dass es deswegen zu besseren Testergebnissen kommt. Der finnische Verzicht auf standardisierte Leistungsmessung und der zurückhaltende Umgang mit ICT verunsichert die Amerikaner.

(via @mariajosevitori)
  • Siehe auch hier im Blog!

Nachtrag Juni 2014: Der umstrittene Neurowissenschaftler Manfred Spitzer erwähnt diese US-Studien: In Texas wurden Klassen mit und ohne Laptop verglichen. Die Laptopklassen hatten keinen größeren Bildungserfolg. In Alabama wurden 15.000 Laptops in Brennpunktschulen. Nach drei Jahren wurde das Experiment abgebrochen. Schüler ohne Laptop waren besser.

Laptops allein machen allerdings noch keinen besseren Unterricht, stellt eine Bertelsmannstudie fest. Die Lehrer brauchen Fortbildung, der Support muss sichergestellt sein, die Lehrmethoden müssen sich ändern.

Alles in allem gibt es – wie meist in der empirischen Sozialforschung unterschiedliche, z. T. widersprüchliche Ergebnisse.

Häufig wird konstatiert, dass die Ablenkbarkeit der Schüler durch die Laptops gestiegen sei, da sich mit den Computern eine Vielzahl von „Nebentätigkeiten“ (z. B. Computerspiele, Websurfen) eröffneten. Die Schüler müssten wesentlich mehr als im traditionellen Unterricht motiviert werden, um dem Unterricht aufmerksam zu folgen. Auch der Autoritätsverlust und die mangelnde, insbesondere zeitliche Planbarkeit
des Laptop-Unterrichts von einigen Lehrerinnen und Lehrern negativ bewertet.