Entscheidung bei der Brandenburger „Schulbibliothek des Jahres“ gefallen!

In der Jury zu sitzen, ist ehren- und peinvoll. Peinvoll deswegen, weil man mit sich und den anderen darum ringt, wer den 1. Preis erhalten soll, wenn doch alle preiswürdig sind, alle sich viel Mühe mit der Präsentation gegeben haben, alle mit ihren Aktivitäten zum Unterricht und Schulleben beitragen und fast alle auch noch ganz besondere Leseförderideen oder medienpädagogische Aktionen im Programm haben.

Es gilt abzuwägen, wer besser, gar kreativer ist:

Da gibt es das Gymnasium, für das der Schulträger viel tut, das mit der Kreisbibliothek eng kooperiert, dessen Leseraum durch den Fachbereich Kunst besonders ansprechend gestaltet ist. 85% der Schüler/-innen sind Mitglied der Mediathek und der Förderverein ist stark engagiert. (Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz)

Da ist die Grundschule, in der die Bibliothek dank der Eltern besonders kindgerecht mit Bänkchen, Kissen und „Leseempore“ möbliert ist und in der von einer Arbeitsgruppe Fotos, Zeichnungen und Texte zusammengestellt und in einer raffiniert gestalteten Webseite präsentiert werden. Sie wird hoffentlich demnächst die Schulhomepage zieren. (Evangelische Grundschule Weinmeisterstraße Potsdam)

Da ist die Grundschule, in der, neben zahlreichen anderen Leseaktivitäten, der Schulleiter in der Bibliothek zur Weihnachtszeit vorliest. Das verdient besondere Anerkennung, weil die Eltern, Lehrer, Angestellten und Schüler/-innen, die sich in Schulbibliotheken engagieren, eine engagierte und nicht eine gleichgültige Schulleitung brauchen. (Maxim-Gorki-Schule Bad Saarow)

Da ist das Gymnasium, in dem ein über die Maßen engagierter Bibliotheksleiter die Seele des Ganzen ist. Er hat aber nur ein zeitlich befristetes Beschäftigungsverhältnis. (Fontanegymnasium Rangsdorf)

Soll man die Schulen preisen, die schon moderne, multimediale Lernorte eingerichtet haben, dank eines aufgeschlossenen Schulträgers, einer interessierten Elternschaft, einer unterstützenden Schulleitung? Oder soll man eher die Schulbibliotheken ermutigen, die am Anfang stehen?

Da gibt es den Privatschulcampus, in dem zwei Bibliothekarinnen sich als „Dienstleisterinnen“ für Kindergarten, Grundschule, Oberstufe und Gymnasium verstehen, für alle Angebote machen und dazu noch eine anspruchsvolle Vortragsreihe durchführen. (Leonardo-da-Vinci-Campus Nauen)

Da gibt es die Stadtbibliothek, die für alle Schulen der Gemeinde maßgeschneiderte Angebote für den Unterricht entwickelt hat und mit ihrem elektronischen Katalog im Internet steht. Die sich mit einem originellen Videoclip präsentiert und eine informative Webseite hat. (Gransee, Oberhavel)

Da gibt es Schulen wie die Schule im Nibelungenviertel in Bernau und die Brüder-Grimm-Schule in Brandenburg, die stellvertretend für die stehen, die ihre Bibliotheken eng in die Schulprogramme und Lesekonzepte eingebunden haben und sie als Lernorte zum Erwerb von Sprachkompetenz nutzen.

Die Jury hat sich dafür entschieden, die Bibliothek der Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule in Finsterwalde zur „Schulbibliothek des Jahres“ zu küren.

Die Schule ist eine Ganztagsschule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen. Sie animiert ihre Schüler/-innen in der Mittagspause zum Lesen, lässt die Großen den Kleinen vorlesen, trainiert das Recherchieren in Büchern. Besuche in der Buchhandlung stehen auf dem Stundenplan.

Die Schule praktiziert Leseförderung in einem nicht ganz einfachen schulischen Umfeld. Die gelungene Präsentation entfaltet sich sprachspielerisch in einem Anagramm zum Wort Bibliothek.

Der Verlag der Märkischen Allgemeinen Zeitung wird allen Mitbewerbern eine Kassette mit Jugendbüchern zusenden. Die Preisübergabe erfolgt am 23.5. in der Schule in Anwesenheit des Brandenburger Bildungsstaatssekretärs Burkhard Jungkamp.

Der Preis wird mit Unterstützung des Bibliotheksausstatters SchulzSpeyer und der Firma LITTERA Software und Consulting finanziert. Unterstützt wurde der Wettbewerb auch von Kulturland Brandenburg e.V. und dem Brandenburgischen Literaturbüro.

Eine kleine Dokumentation zum Wettbewerb (pdf, o5 mb)

2 Gedanken zu „Entscheidung bei der Brandenburger „Schulbibliothek des Jahres“ gefallen!

  1. Pingback: Gelesen in Biblioblogs (15.KW’11) « Lesewolke

  2. Pingback: Dienstleister Schulbibliothek | Basedow1764's Weblog

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..