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Medienunternehmen aus autoritären Staaten „bereichern“ die Informationsgesellschaft

RT – früher „Russia Today“ – ist der neue Star unter den Nachrichten-Netzwerken der Welt, neben BBC, CNN und Al Dschazeera. RT sendet auf Spanisch, Arabisch und Englisch und erreicht 630 Mio Menschen. Denen wird die Welt aus russischer Sicht erklärt: Der böse Westen, das böse Israel, der gute Assad. Julian Assange hatte bei RT eine eigene Sendung.

Es ist anzunehmen, dass China Ähnliches plant.

Vor Jahren machte der arabische Sender Al Dschazeera als Alternative zur westlichen Sicht der Welt Furore. Bei dem Sender des Scheichs von Katar gehören Islamisten zu den Kommentatoren. Inzwischen kündigen Journalisten die Mitarbeit.

Der gute ecuadorianische Diktator

Die Mutter von Julian Assange hat ihrem Sohn den Weg nach Ecuador freigemacht. Bei einem Besuch des sozialistischen Präsidenten Correa lobte sie den „guten Diktator“. Das erzählt sie exklusiv dem russischen Fernsehen.

Correa hat 30 Radio- und zwei Privatfernsehstationen verboten und bedroht kritische Journalisten oder lässt sie wegen angeblicher Steuerhinterziehung einsperren. Assange, der Vorkämpfer für Menschenrechte, Pressefreiheit und Transparenz hilft ihm dabei: Wikileaks-Veröffentlichungen von Depeschen US-amerikanischer Botschaften enthielten die Namen regimekritischer Journalisten. Correa bedankt sich bei Assange mit der Asylgewährung. Assangefans wie Jakob Augstein müssen jetzt einige dialektische Volten schlagen.

Quellen: Nicht Wikileaks, sondern ARD, FAZ

Nachtrag 3.9.12: Ein ecuadorianischer Journalist wurde von Correas Justiz zu 40 Mio $ Strafe und 3 Jahren Haft verurteilt. Er floh in die USA und erhielt dort politisches Asyl.

FAZ