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30 Jahre ohne Fortschritte

Ich komme gerade vom 6. Berlin-Brandenburger Schulbibliothekstag in Eberswalde zurück. (Volles Lob an die Organisatoren! Zum Bericht der Märkischen Oderzeitung) Eigentlich wollte ich nach diesem Termin mein schulbibliothekarisches Engagement beenden. Aber loslassen ist gar nicht so einfach. Das liegt nicht daran, dass ich mich dann langweilen müsste.

In den Gesprächen in Eberswalde habe ich wieder einmal gemerkt, dass wir in den letzten 30 Jahren keinen Schritt weiter gekommen sind; wenn man von den Entschließungen, Resolutionen und Denkschriften der Organisationen der Bibliothekare absieht. Es ist wenig tröstlich, wenn man in der zuletzt erschienenen Frankfurter Erklärung des dbv Sätze liest, die wir so oder ähnlich schon vor 20 Jahren geschrieben hatten: Schulbibliothek als Unterrichtsort, als Klassenraum, als Lernzentrum, Schulbibliothek als schulische Einrichtung. Sicherlich ist gut, dass sich die Bibliotheksverbände bewegt haben. Aber das reicht nicht.

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6. Berlin-Brandenburger Schulbibliothekstag

Die neue Vorsitzende der AGSBB lädt zum 6. Berlin-Brandenburger Schulbibliothekstag in die Boris-Pfeiffer-Bibliothek der Carl-Sellheim-Schule. Sie war Brandenburger Schulbibliothek des Jahres 2015!

Programm und Anmeldung sind auf der Webseite der AG Schulbibliotheken in Berlin und Brandenburg zu finden.

Eberswalde ist eine Autostunde nordöstlich von Berlin und auch mit dem Zug gut zu erreichen.

Mein Tipp: Den Sonntag dranhängen und die wunderschöne Landschaft entdecken: Kloster Chorin, Schiffshebewerk, das Oderbruch, unteres Odertal, die Uckermark, den Eberswalder Zoo nicht zu vergessen!

 

Denken die Bibliothekare um?

Die ekz sponserte in Berlin ein Seminar zum Thema Schulbibliotheken. Vor Jahren hatte sie dies der LAG Schulbibliotheken in Hessen e. V. noch abgelehnt. Andreas Mittrowann, Bibliothekarischer Direktor der ekz GmbH, setzt nunmehr auf Schulbibliotheken. Vor Jahren hatte er noch ein millionenschweres, fünfjähriges Projekt der Bertelsmann-Stiftung zu Gunsten der Kooperation von Stadtbibliotheken mit Schulen geleitet.

Nun gut, verlorene Jahrzehnte, jetzt aber mit voller Kraft voraus.

„Die neue Devise lautet: Nur eine gut ausgestattete Schulbibliothek vor Ort, so die Schlussfolgerung von Frau Lücke, könne einen wirksamen Beitrag zur Medienbildung der Lernenden leisten.“ (Webseite der AGSBB)

 

Lesetipps von Tina Kemnitz

Tina Kemnitz war schon mehrmals auf Schulbibliothekstagen und Preisverleihungen AGSBB zu Gast. Ihre knackig-kurzen, unterhaltsamen Buchvorstellungen sind ein Highlight der Veranstaltungen gewesen.

Jetzt komme ich gerade von der Preisverleihung „Berliner Schulbibliothek des Jahres 2015“. Die folgenden Bücher hat Frau Kemnitz dort so vorgestellt, dass man am liebsten alles stehen und liegen ließe und sich draufstürzte:

Robert Paul Weston. Die Monsterabteilung

Philip Reeve/Srah McIntyre, Kekse im Kosmos

Erin Jade Lange, Butter

Brigitte Glaser, Krähensommer. Incis erster Fall

Bertrand Santini, Jonas und der mechanische Hai

Arne Rautenberg, Montag ist Mützenfalschrumtag. Gedichte

Frau Kemnitz kommt zu Literaturempfehlungen, Leseförder-Veranstaltungen und Fortbildungsseminaren in Schulen. Sie ist über ihre Webseite www.tollesbuch.de zu erreichen.

Noch ein kurzes Wort zur Preisverleihung:

37 Bewerbungen, davon 2/3 Grundschulen und 1/3 verschiedene Schulformen der Sekundarstufe, eine tolle Feier mit mehreren Preisen, Dutzenden an Blumensträußen, Musikdarbietungen von zwei Solistinnen eines dritten Schuljahres und mehreren Sponsoren, darunter nach 2011 und 2013 zum dritten Mal der Bibliotheksausstatter SchulzSpeyer. Geschäftsführer Markus Münch lässt es sich nicht nehmen, den Preis selbst zu überreichen.

Die Bildungsstadträtin war wegen anderer Termine oder Krankheit verhindert. Ihr Grußwort wurde verlesen. Darin gab sie der Hoffnung Ausdruck, dass irgendwann einmal alle schulinternen Bibliotheken Bestandteil des öffentlichen Bibliothekswesen werden würden

Preisverleihung im Wettbewerb zur Berliner Schulbibliothek des Jahres 2015

Hier die Pressemitteilung der des AGSBB-Vorsitzenden Victor Wolter:

agsbb_plakatEs bleibt spannend bis zum Schluss: Erst am kommenden Donnerstag, dem 18. Juni 2015, wird während der Abschlussveranstaltung der Sieger im Berliner Wettbewerb zur Schulbibliothek des Jahres 2015 bekanntgegeben. Vertreter/-innen aus 36 Schulen werden anreisen, um zu erfahren, ob sie einen der drei Preise gewonnen haben: Der Gewinner wird „Berliner Schulbibliothek des Jahres 2015“ und erhält 500 € Preisgeld, die der Lions Club Berlin Spree gespendet hat. Zusätzlich gibt es einen wertvollen Sonderpreis von Hugendubel und einen Sonderpreis des Bibliotheksausstatters Schulz Speyer.

Eine Jury hat anhand der Ausschreibung inzwischen entschieden, wer Preise erhält. Dabei ging es nicht um die Größe des Bibliotheksraums oder die Medienanzahl, sondern um die Einbindung der Schulbibliothek in den Alltag der Schule: Ist die Schulbibliothek in den Unterricht einbezogen? Gibt es ein Lesekonzept oder Aspekte eines Konzeptes, in deren Mittelpunkt die Bibliothek steht? Gibt es Aktionen der Bibliothek, die die ganze Schule betreffen wie Buchwoche, Lesetage, Veranstaltungen? Gibt es erfolgreiche Vorhaben der Vermittlung von Lese-, Recherche- und Informationskompetenz an Lehrkräfte und Schüler/-innen?
Viele außergewöhnliche Schulbibliotheken haben sich beworben. Die Beiträge der Preisträger werden am Donnerstag zu sehen.

Die Arbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken Berlin-Brandenburg e.V. (AGSBB e.V.) erwartet eine feierliche und unterhaltsame Veranstaltung mit einem spannenden Rahmenprogramm und anschließendem Sektempfang.

Donnerstag, 18. Juni 2015
16:00 Uhr, Einlass ab 15:30 Uhr
Ort: Grundschule auf dem Tempelhofer Feld
Adresse: Schulenburgring 7-11 in 12101 Berlin–Tempelhof

Der Preis „Brandenburger Schulbibliothek des Jahres 2015“ wurde am Samstag, dem 15.6.15 in der Fred-Vogel-Grundschule in Fredersdorf-Vogelsdorf in Anwesenheit des brandenburgischen Bildungsstaatssekretärs Dr. Drescher übergeben. Hier der Bericht auf der Webseite der AGSBB.

Hier die eingreichten Beiträge

Der Film zum 5. Schulbibliothekstag der AGSBB e. V.

Ein perfekt gemachter Film zum SBT! Wer noch nie dabei war, kann jetzt einmal sehen, was auf diesen Fortbildungskongressen stattfindet.

Autor Boris Pfeiffer, ein großer Freund von Schulbibliotheken, sagt den schönen Satz: „Es müsste ein Gesetz geben, in dem steht, dass jede Schule eine Bibliothek haben muss.“

 

Die Filme von den Hessischen Schulbibliothekstagen (2003 und 2009) sind leider nicht mehr auffindbar.

Brandenburger Parteien zu Schulbibliotheken

In der AG der Schulbibliotheken in Berlin und Brandenburg hatte man die gute Idee, vor der Landtagswahl die Parteien zu befragen, wie sie es mit der Schulbibliothek halten. Wenig überraschend: Alle wissen, dass der Schulträger zuständig ist und nicht der Landtag. Auch wird auf die öffentlichen Bibliotheken – Kombibibliotheken – verwiesen und auf den Kooperationsvertrag des dbv mit dem Land. Einzig die FDP, die auch in Brandenburg keine Rolle mehr spielen wird, sieht die Schulbibliothek als „integralen Bestandteil der Schule“ und kann sich vorstellen, dass das Land  Sach- und Personalkosten(!) mitträgt. Auch wenn die Mehrzahl der Parteien unbefriedigende Antworten gibt, sollte die Befragung durch die AG Schule machen.

Ein weiterer Schritt, den die Schulbibliothekslobby auch leisten muss: Ein Stufenkonzept, inklusive Finanzierung, das sich über mehrere Jahre erschreckt und das möglichst so originell ist, dass nicht ein neuer bürokratischer Wasserkopf entsteht. Genau das geschah vor 22 Jahren in Hessen. Die hessische LAG hatte erreicht, dass der Kultusminister Bereitschaft erkennen ließ, etwas zu tun. Unsere Mitstreiter vom dbv forderten daraufhin 70 Diplom-Bibliothekarinnenstellen für schulbibliothekarische Arbeitsstellen. Daraufhin war die Sache gestorben. Der LAG gelang es noch, ein Fahrzeug für die mobile Lehrerfortbildung vorzuschlagen, das dann auch realisiert wurde und viele Jahre durch die Lande fuhr.

Als wir zwanzig Jahre später das machten, was ich oben fordere, einen – bescheidenen – Schulbibliotheksentwicklungsplan vorzulegen, lachte der Kultusstaatssekretär: „4,7 Millionen €? Ich streite gerade mit dem Finanzminister wegen einer 1.000 €-Rechnung.“

Was bleibt? Bei change.org eine Petition einstellen, von campact eine Kampagne planen lassen, die FDP wählen? Spaß beiseite: Nicht locker lassen, bessere Spielzüge auf dem politischen Spielfeld ausdenken, noch originellere Konzepte entwerfen.

  • Die vollständige Dokumentation zu den Brandenburger Wahlprüfsteinen „Schulbibliothek“ von Sabine Wolf hier.

Mein nachträglicher „Wahlprüfstein“ von 2010: Schüler-BAFöG oder Schulbibliotheken?  Die SPD hatte es erfunden, die CDU hat auf meinen Hinweis nicht geantwortet, ein Linkspartei-MdL sagte mir, sie hätten sich nun einmal so und nicht anders entschieden.

AG Berlin-Brandenburg fragt Landtagsparteien nach Schulbibliotheken

Die Arbeitsgemeinschaft der Schulbibliotheken in Berlin und Brandenburg e. V. (AGSBB) fragt angesichts der bevorstehenden Landtagswahl die Brandenburger Parteien, wie sie zu Schulbibliotheken stehen:

  • Inwieweit gehören die Entwicklung von Lese-, Sprach- und Informationskompetenz zu den bildungspolitischen Zielen Ihrer Partei? Welche Aussagen gibt es dazu in Ihrem Wahlprogramm?
  • Inwieweit wird in Ihren bildungspolitischen Konzepten die Schulbibliothek mitgedacht? Welche Aussagen gibt es dazu in Ihrem Wahlprogramm?
  • Welche konkreten Maßnahmen strebt Ihre Partei an, um einerseits die materielle Ausstattung der Schulbibliothek zu gewährleisten und um andererseits Schulbibliotheken mit qualifiziertem Personal zu versorgen?
Laut letzter Umfrage im Juni: SPD 30%, CDU 28%, Die Linke. 23%, Grüne 6%, AfD 6%