Die Wiederentdeckung des Lehrervortrags

Vor drei Jahren hatte ich gewagt, eine Lanze für den Lehrervortrag zu brechen.

Das erscheint völlig unzeitgemäß. Schüler sollen sich doch alles selbst erarbeiten, forschend-entdeckend, in einem internetbasierten Rechercheprozess, in eine Powerpoint- oder noch besser Prezzi-Folien-Präsentation mündend.

Meine Referendare mussten, neben arbeitsteiliger und arbeitsgleicher Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Stationenlernen und Klippert-Methodenspielen auch einen Lehrervortrag in ihrem Unterricht halten. Das weckte im Studienseminar und bei der Schulaufsicht keine Begeisterung. Die Zeichen standen ja auf konstruktivistischer Lerntheorie, individualisiertem Lernen und dem Lehrer als Lernbegleiter. Dabei gibt es mehr als eine Untersuchung darüber, dass ein guter darbietender Unterricht zu deutlichem Lernzuwachs führt, insbesondere für weniger leistungsstarke Kinder günstiger ist als individuelle Lernprogramme abzuarbeiten.

Daran erinnerte ich mich beim Lesen eines Beitrages im Blog „Lehrerfreund“ über Science Slam. In Abwandlung von Poetry Slam geht es bei Science Slam um unterhaltsame und anschauliche Vorträge zu wissenschaftlichen Themen.

„Der Lehrerfreund“ warnt zu Recht, dass Science Slammer Gefahr laufen, dem Publikum gefallen zu wollen und daher mehr darauf achten, lustig und unterhaltsam zu sein, als wissenschaftliche Sachverhalte eingängig, aber korrekt zu erklären. Auch ein Deutschlandfunk-Beitrag zitiert Skeptiker. Dennoch kann man als Lehrer beim Science Slam auch einiges über gute Vorträge lernen.

Ein Beispiel

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