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Fantasy-Lesenacht

Es freut mich, im ersten Beitrag nach meinem Urlaub von der Martin-Niemöller-Schule in Riedstadt-Goddelau berichten zu können. Dort fand ein Hessischer Schulbibliothekstag statt.

Schulöffentliche Lesenächte wie diese haben schon eine Tradition an der Schule.

 

Klassiker „Lesenacht“

Beim Wiederlesen von Blogbeiträgen fällt mir auf, dass ich noch nie explizit über Lesenächte geschrieben habe. Dabei war unsere erste Lesenacht in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Schule in Schwalbach/Ts. 1990 eine der frühesten, nachdem der Kollege Dr. Jörg Knobloch sie an seiner Schule in Freising 1988 in Deutschland eingeführt hatte.

lesenachtInzwischen gibt es bei Google 250.000 Treffermeldungen zum Thema. Verlage bieten Materialpakete an, es gibt Handreichungen und Erlebnisberichte. Hier eine Anleitung von Jutta Schösser aus der Broschüre „Leseförderung in der Grundschule“, die überwiegend von LAG-Mitgliedern geschrieben und vom Hessischen Kultusministerium herausgegeben wurde.

In Mainz wurde einmal ein Polizeieinsatz ausgelöst, weil Nachbarn nachts verdächtige Taschenlampen-Leuchtkegel in einer Grundschule wahrgenommen hatten. Es handelte sich um Drittklässler, die eine Lesenacht in der Schulbibliothek verbrachten. Seither bittet die Polizei um Vorabinformation, wenn eine Lesenacht an einer schule stattfindet.

 

LAG-Vorzeigebibliothek wird 25

Eine der „Vorzeigebibliotheken“ der LAG wird 25: Die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Schule in Schwalbach a.Ts.

Zweimal fand hier der Hessische Schulbibliothekstag statt.

Es gab Schulbibliotheksseminare für Lehramtsreferendare und Fortbildungsveranstaltungen für alle Schulbibliotheken des Kreises mit Unterstützung der ehemaligen Kreisbücherei.

Der Weihnachtswunschzettel wurde hier vor 20 Jahren kreiert. Nach der Einführung durch den Kollegen Knobloch in Bayern fand hier die zweite Lesenacht in Deutschland statt.

Für das Kollegium gab es einen regelmäßigen Newsletter, für die Schüler/innen das „Bibirätsel„, das nicht zuletzt der Einübung in die Katalogbenutzung diente.

Die Bibliothek ist einer der drei Stützpunkte des Projekts Die Bibliothek in der Kiste„.

1983 wurde die Bibliothek von Basedow1764 in einer Gesamtkonferenz beantragt und mit knapper Mehrheit gebilligt.

Mit Unterstützung von Förderverein, Schulelternbeirat, Schulleitung und Kollegium hat er sie ab Eröffnung 1984 10 Jahre geleitet. Danach hat Heidemarie Bächreiner-Vogt die Bibliothek 15 Jahre lang weiter entwickelt.

Durch eine Landtagspetition wurde der Nassauische Zentralstudienfonds „geknackt“. Gelder aus diesem Fonds kamen vorher nur Gymnasien zugute. Nach erfolgreicher Petition wurde das Kultusministerium vom Landtag aufgefordert, die Mittel auch den Gymnasialzweigen(!) der Gesamtschulen zur Verfügung zu stellen. Damit bekamen die FES-Bibliothek und weitere Gesamtschulbibliotheken auf dem Gebiet des ehemaligen Herzogtums Hessen-Nassau kontinuierlich Gelder für den Bücherkauf.

1991 startete der elektronische Katalog.

1992 richtete die Stadtverordnetenversammlung eine „Städtische Leseförderung“ ein, nach einem Konzept aus der Friedrich-Ebert-Schule. Die „Städtische Leseförderung“  unterstützte die Schulen mit Veranstaltungen zur Leseförderung, insbesondere Lesungen. Autoren, die in der FES zu Gast waren: Wolfgang Bittner, Dagmar Chidolue, Christa Hein, Tilman Röhrig, Uschi Flacke, Andreas Schlüter, Ingrid Uebe, Theodor Weißenborn, Arnulf Zitelmann, Yael Rosman, Nira Harel, Reinhard Bottländer und viele andere. (Die Liste ist keineswegs vollständig.)

Das Kultusministerium genehmigte im Schuljahr 1987/88 einen Modellversuch „Unterricht in der Bibliothek“. So entstand eine Sammlung von Vorschlägen für den Unterricht vieler Fächer in der Bibliothek. Im schulischen Stoffverteilungsplan wurde eingefügt, welche Themen und Arbeitstechniken in der Bibliothek erarbeitet werden konnten und sollten. So entstand ein „Bibliothekscurriculum“. Die Erfahrungen aus diesem Modellversuch flossen in die südtiroler Schulbibliotheksweiterbildung ein und wurden von den Kolleginnen und Kollegen dort in bewundernswerter Weise weiter entwickelt.

Das erste digitale Recherchetraining gab es 1997 für die „Bibliotheksmütter“, das Kollegium und die Schülerzeitungsredaktion.

Über 100 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen aus der Elternschaft gab es bisher. 15 Helferinnen und eine neue Leiterin führen den Betrieb weiter.

Die Schule feiert das Jubiläum vom 6. – 9. Juli 2009 mit einer Projektwoche zum Thema „Medien und Medienkompetenz“.

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Aus den frühen Jahren der Bibliothek stammt dieses Gedicht von Michaela Sänger:

Unsere Bibi

In unserer Bibi ist was los.

In den Pausen geht man nicht mehr auf die Klos.

In der Bibi, da ist´s ganz toll.

Es ist ganz einfach wundervoll!

In jeder großen Pause

gibt´s in der Bibi gute Laune.

Da wird gelesen und geschrieben.

Sehr lange wird dann da geblieben.

Unsere Bibi ist nie leer.

Da ist fast immer Berufsverkehr.

Auch im Unterricht

Hält die Bibi, was sie verspricht.

Für groß und klein,

es passen alle rein.

Es ist famos,

in unserer großen Bibi ist wirklich

immer was los.

Der Zeitungsbericht zum Jubiläum