Vor zwei Jahren hat Basedow1764 zuletzt berichtet. In der Zwischenzeit wuchsen Kosten und Personal weiter. Allen Auszeichnungen durch bibliothekarische Preise zum Trotz: Fernleihe für Schüler und das Munzinger-Archiv haben für Schulen nicht die höchste Priorität. Und ein Geschmäckle hat die Sache auch: Die Fa. Bond, deren Software Schulbibliotheken im Lahn-Dill-Kreis anstelle von LITTERA nutzen sollen, war 1992 im Auswahlverfahren für eine hessische Katalogierungssoftware unterlegen. Dass eine Dipl.-Bibliothekarin in einem hessischen Landkreis Schulen, die wie alle hessischen Schulen von der Landeslizenz für eine Bibliothekssoftware profitieren (Fast 60% haben sie inzwischen installiert) eine andere Software aufdrängt und jetzt andere Landkreise überreden will, zeugt von Chuzpe. Dass der CDU-Landtagsabgeordnete Lenz, hessischer Vorsitzender des deutschen Bibliotheksverbandes, in parlamentarischen Anfragen die Landesregierung immer wieder auf das in seinen Augen „außergewöhnliche“ Beispiel der Zusammenarbeit von Bibliothek und Schule aufmerksam macht und eine Übertragung auf andere Landkreise empfiehlt, hat nicht geholfen. Die Landesregierung ließ ihm antworten, dass sie es für zu teuer hält.
Außergewöhnlich ist sicher, dass keine Zusammenarbeit mit der (Landes-)Servicestelle EDV für Schulbibliotheken angestrebt wurde, die 1200 Schulen betreut, darunter auch 30 im Lahn-Dill-Kreis.
Jetzt hat sich ein Journalist der „Wetzlarer Neuen Presse “ im regionalen Kopfblatt „Dill-Post“ des Themas angenommen: „Wirft der Kreis Geld raus?“ (pdf). Nachtrag: online.
Ein Argument des in Bedrängnis geratenen Kulturdezernenten: Schließlich habe IMeNS einen Bibliothekspreis bekommen.
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